
Er hat seinem Namen wieder alle Ehre gemacht: Der Mythos „24h Nürburgring“ sorgt auch dieses Jahr für Herzblut, Emotionen und jede Menge Spannung. Regnerische Verhältnisse tun ihr Bestes die Eifel von ihrer bekanntesten Seite zu zeigen und machen es den Teams und Fahrern nicht leicht, unbeschadet ins Ziel zu kommen. Ein durchwachsenes Rennen nimmt seinen Lauf – RaceIng trifft schweren Herzens die rationale Entscheidung, dieses nach knapp 7 absolvierten Stunden nicht fortzuführen.
Als Highlight der Rennsaison reist das hessische GT3-Team zum ADAC TOTAL 24h-Rennen. Das Driver-Line-Up setzt sich aus Bernhard Henzel, Stefan Aust und Christian Bollrath zusammen, die im ROWE 6h ADAC Ruhr-Pokal Rennen in ihrer Klasse Platz 3 belegen. Ergänzt wird das Quartett von der Profifahrerin Rahel Frey. Die Schweizerin ist als ehemalige DTM-Pilotin, aktuelle Audi Werksfahrerin und Instruktorin bei der Audi driving experience ein wichtiger Bestandteil des Teams. Gernot Ludwigs, Lead Engineer bei RaceIng, beschreibt Freys Rolle im Team: „Die Erfahrung von Rahel ist gerade deshalb so wertvoll für uns, weil sie mit mit ihrem Wissen als Fahrer und Instruktorin die anderen Fahrer unterstützt.“
RaceIng nutzt die Qualifyings Q1-Q3, um sich mit dem Audi R8 LMS GT3 Evo und der Strecke vertraut zu machen. Die Eifel – bekannt durch ihre häufig wechselnden Wetterverhältnisse – sorgt in diesem Jahr für unberechenbare Verhältnisse. „Es ist wichtig, dass man ein Gefühl für die Strecke bekommt. Die Verhältnisse sind schwierig, der Ring stellt bei jedem Rennen ganz besondere Anforderungen an die Fahrer“, beschreibt Bernhard Henzel, Geschäftsführer und Fahrer des Teams, die Situation. Als Schnellste im Team fährt Rahel Frey das abschließende Top-Quali 1, in dem sich die besten Vier für das finale Top-Quali 2 qualifizieren können. Dabei sorgt eine stellenweise nasse und stellenweise trockene Fahrbahn für abermals schwierige Verhältnisse. Diese meistert die ehemalige DTM-Pilotin aber aufgrund ihrer Erfahrung ohne Schwierigkeiten und positioniert das Team auf einem stolzen 29. Gesamtrang.
ADAC TOTAL 24h Nürburgring 2020 – Foto: Gruppe C Photography; #015 Audi R8 LMS GT3, Raceing – powersd by HFG/ Racing Engineers: Bernhard Henzel ADAC TOTAL 24h Nürburgring 2020 – Foto: Gruppe C Photography; #015 Audi R8 LMS GT3, Raceing – powersd by HFG/ Racing Engineers: Bernhard Henzel, Rahel Frey, Christian Bollrath, Stefan Aust ADAC TOTAL 24h Nürburgring 2020 – Foto: Gruppe C Photography; #015 Audi R8 LMS GT3, Raceing – powersd by HFG/ Racing Engineers: Rahel Frey ADAC TOTAL 24h Nürburgring 2020 – Foto: Gruppe C Photography; #015 Audi R8 LMS GT3, Raceing – powersd by HFG/ Racing Engineers: Bernhard Henzel, Rahel Frey, Christian Bollrath, Stefan Aust
Unter regnerischen Bedingungen starten die Teilnehmer am Samstag um 15.30 Uhr ins Rennen. Auch in den Folgestunden bis in die Nacht bahnt sich keine Besserung an, so dass die Rennleitung nach ca. sieben gefahrenen Stunden entscheidet, das Rennen vorerst mit roter Flagge zu unterbrechen. Eine Unterbrechung bis in die Morgenstunden soll garantieren, dass die Fahrer keinem zusätzlichen Risiko in der Dunkelheit ausgesetzt sind. Auch die Hessen tun sich schwer im Rennverlauf, so verzeichnen sie bis hierhin bereits mehrere Schäden am 515-PS-starken Boliden. Schweren Herzens entscheiden sie gemeinschaftlich das Rennen auch nach dem Restart nicht weiter fortzuführen. Das Team kommt einheitlich zu diesem Entschluss, da das Risiko möglicher Schäden für Fahrer und Material zu groß und damit die Sicherheit der Fahrer zu stark gefährdet sind. Der weitere Verlauf nach dem Restart bestätigt diese Entscheidung – Schwierige Bedingungen und Ausfälle dominieren auch hier das Rennen. Diese rational getroffene Entscheidung schmälert aber nicht das Feuer und die Begeisterung der Hessen, die in der nächsten Saison wieder angreifen wollen.
Henzel fasst die Ereignisse des 24h-Rennens zusammen: „Natürlich hätten wir dieses einmalige Rennen gerne beendet. Aber am Ende war es die sinnvollere Entscheidung, das Rennen in dieser Phase nicht wieder aufzunehmen. Jetzt gilt es nach vorne zu schauen und die nächste Saison noch stärker in den Angriff zu nehmen. In unserer diesjährigen GT3-Debüt-Saison konnten wir bereits vieles lernen und freuen uns jetzt schon diese Erfahrung in 2021 einzubringen!“